Benelli Lupo Repetierbüchse

Ich habe die Benelli Lupo im Dezember 2021 im Kaliber .300 Winchester Magnum erworben. Auf der Waffe wurde ein Zielgfernrohr von DDoptics (N-FX V6 2,5-15x56) mit Rusan-Monmtageringen auf den werksseitig montierten Picatinnybasen montiert.
Im Auslieferungszustand war die Schaftlänge (Abzug bis Schaftkappe) für meine Größe zu kurz, was sich durch die mitgelieferten Distanzstücke jedoch sehr schnell beheben ließ. Ebenso ließen sich Senkung und Schränkung durch die mitgelieferten Shims perfekt an meine Körpermaße anpassen. Die Passform des Schaftes ist damit fast auf dem Niveau eines Maßschaftes.

Die Schießleistung der Büchse ist hervorragend. Benelli garnatiert eine sub-MOA Präzision, welche die Büchse auch problemlos erreicht. Anfangs hatte ich jedeoch Probleme durch eine unpassende Munitionswahl. Die Geco Star 165grs Munition ist für diese Büchse definitiv nicht geeignet. Damit hatte ich auf 100m Streukreise von 5-6 cm, was für mich völlig inakzeptabel ist. Ich vermute, dass dieses Problem dem langen Drall (1:11) geschuldet ist und die relativ langen und leichten Geschosse damit nicht ausreichend stabilisiert werden.
MIt der Übungsmunition (RWS Cineshot) lag die Streuung von Anfang an im Bereich von ca. 2cm auf 100m. Nach einem Wechsel von Geco Star 165gr zu Sako Gamehead Pro 165gr, war auch die Streuung mit der Jagdmunition im Bereich von ca. 2cm auf 100m.

Nachdem ich vor zwei Wochen einen Schalldämpfer auf der Waffe montierte (A-Tec Optima 50), verbesserte sich die Präzision noch weiter. Mit Schalldämpfer schieße ich nun sowohl mit der Cineshot, als auch mit der Sako Gamehead Pro Streukreise von 1cm bis maximal 1,4cm auf 100m. Das entspricht einer Präzision von unter 1/2 MOA, was für eine Wafffe "von der Stange" und mit Fabrikmunition (!) absolut herausragend ist! Die sub-MOA Garantie ist damit noch einmal deutlich unterboten. Solche Präzision bei einer Serienwaffe kenne ich sonst nur von Blaser. Dort bezahlt man allerdings das doppelte für eine Waffe, die deutlich weniger an den Schützen anpassbar ist. Wer auf Geradezug verzichten kann, bekommt mit der Lupo deutlich mehr fürs Geld.

Zum Schluss noch ein eher unbedeutender Punkt, der aber trotzdem ganz nett ist: Man findet mit dieser Waffe auf dem Schießstand immer interessierte Gesprächspartner auf dem Schießstand. Blaser, Mauser, Sauer und Co. kennt jeder, aber bei einem Repetierer von Benelli schauen alle erst einmal verwundert. Gerne wird man auch erst mal belächelt, wenn man mit dieser "Low-Budget-Waffe" erscheint. Nach der ersten Schussgruppe, ist das hämische Grinsen aber schnell verschwunden und nicht selten möchte jeder gerne mal damit schießen.

Fazit: Auch wenn man bei Benelli eher an Flinten oder bestenfalls an den Halbautomaten ARGO denkt, so steht die Lupo mit den vorgenannten in Sachen Qualität und Präzision auf einem Level. Gerade der modular anpassbare Schaft ist für einen Repetierer ein Alleinstellungsmerkmal. Ich bin nach wie vor vollauf begeistert von der Waffe und habe den Kauf bisher nicht bereut.